Kleingärtnerverein Am Maienschein e.V.
 
Mühlheim am Main

Über uns ...


 VORSTAND

1. Vorsitzender 
Thomas Tregler

email vorstand@kgvmaienschein.de
ammaienschein@gmx.de
Phone / Whatsapp 0176 977 913 83

2. Vorsitzender
Daniel Siems

email vorstand@kgvmaienschein.de
ammaienschein@gmx.de
Phone / Whatsapp 0176 977 913 83

Vermietung Vereinsheim

email vermietung@kgvmaienschein.de


1. Kassierer
Roberto Scorrano

email kassierer@kgvmaienschein.de

2. Kassiererin
Saskia Tisdale

email kassierer@kgvmaienschein.de

Arbeitsdienst / Gemeinschaftsarbeit
Wolfgang Arndt

email arbeitsdienst@kgvmaienschein.de

1. Schriftführerin
Daniela Obermeier-Welsch

email admin@kgvmaienschein.de

2. Schriftführerin
Isabel Raikar

email admin@kgvmaienschein.de



GESCHICHTE 

 

Der älteste deutsche Kleingärtnerverein wurde in Kappeln an der Schlei in Schleswig- Holstein 1814 gegründet. In der Folge wurden auch anderswo Gartenparzellen an arme Bürger verpachtet. Durch den Gartenbau sollten sie ihre Ernährung und ihr Einkommen verbessern.

Solche Armengärten im 19. Jahrhundert entstanden auch in anderen deutschen Städten – darunter Berlin, Dresden und Frankfurt am Main – jedoch setzte sie sich aufgrund steigender Bodenpreise nicht großflächig durch. Es folgte die Armengartenanlage "Johannistal" in Leipzig im Jahre 1832.

Dann die Gründung des 1. Schrebervereins im Deutschland in Leipzig im Jahre 1864 bis hin zu den Vereinen der Naturheilkunde-Bewegung in verschiedensten Teilen Deutschlands; die Gründung des 1. Gartenbauvereins in Fulda erfolgte im Jahre 1879.

Im Nachgang des Ersten Weltkrieges war die Bedeutung der Gartenvereine für die Versorgung der Bevölkerung stark gestiegen. Das erkannte auch die Politik. Bereits mit Annahme der Verfassung der Weimarer Republik wurde am 31. im Juli 1919 das Gesetz über die „Kleingarten- und Kleinpachtlandordnung“ von der Nationalversammlung verabschiedet. Es bot dem Kleingartenwesen erstmals einen deutschlandweit einheitlichen einen gesetzlichen Rahmen und gilt als Vorläufer des heutigen Bundeskleingartengesetzes.

Kleingartenverein Am Maienschein e.V.

Daher war das Jahr 1919 auch Gründungsjahr sehr vieler Kleingärtnerkolonien, so auch unseres Vereins "Am Maienschain" e.V. Unser KGV ist auch der Älteste und Größte im Landkreis Offenbach.

Für die Gründung setzten sich am 05. Dezember 1919 mehrere Mühlheimer Bürger mit Interesse an der Garten- und Landarbeit zusammen, um in Mühlheimer Schrebergärten zu bekommen. Sie trafen sich in der Gastwirtschaft "Nelke" in der Lessingstraße 29 bei Familie Thoma, die einen Kolonialwarenladen betrieb.

Nach mehreren Sitzungen mit der Gemeindeverwaltung entstand damals die erste Kleingarten-Anlage am Müllerweg (heute Forsthausstraße) und es war eine schwere und mühsame Arbeit, dieses Gelände für Kleingärten nutzbar zu machen.

Nachdem diese ersten Schritte getan waren, erfolgte am 8. Dezember 1921 die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Offenbach.
Die ersten Jahre nach der Gründung waren sicherlich abenteuerlich und in den Nachkriegsjahren wurde viel improvisiert. Ein Fund im Archiv unseres Vereinsheims gibt darüber Aufschluss. Es handelt sich um ein Protokollbuch aus der Zeit von 1926 bis 1935, welches die Jahre dokumentiert, in denen unser Verein aus der Taufe gehoben wurde.

Der erste nachzuweisende Vorsitzende war demnach Friedrich Seifert (gewählt 1923), sein Schriftführer Hermann Straube.
Im Jahr 1927 gab es den ersten Wechsel im Vorstand: Bei der Jahresversammlung am 17.12. desselben Jahres wurde Franz Bied zum 1. Vorsitzenden gewählt, während Seifert dem Vorstand als 2. Vorsitzender und Straube als 2. Kassierer erhalten blieben.
Die Sitzungen des Vorstands fanden in regelmäßiger Abfolge monatlich statt und drehten sich um Sommerfeste, Kassenstände, Ehrungen, Anträge, Beschaffung, Absprachen, Streitigkeiten und vieles mehr. Die Sitzungen wurden fortan bis 1931 vom Schriftführer Heinrich Oppermann protokolliert. Auch Obmänner und Beisitzer wurden bereits erwähnt.

Ab 1930 segnete der 1. Vorsitzende Rösch die Protokolle ab. Ab 1931 war wieder Franz Bied als 1. Vorsitzender am Ruder. Bereits zu dieser Zeit ging es auch um eine Klage eines Mitglieds gegen den Verein und um Gerichtsakten, die "für fast alle Anwesenden grosse Überraschungen" enthielten. Man war bemüht, den Streitfall beizulegen, "damit wieder Ruhe innerhalb des Vereins eintritt" und "um den Verein vor hohen Kosten zu bewahren".

Die erste Satzungsänderung ist im November 1931 belegt. Auch ein Vereinshaus, dass alle Mitglieder nutzen konnten, gab es zu dieser Zeit schon. Der Rechtsstreit endete 1932 mit einem Vergleich, der den Verein 90 Reichsmark kostete und aufgrund von Befindlichkeiten und Abstimmungspannen großen Unmut mit dem Landesverband und dessen Vorsitzenden Herrn Fischer nach sich zog. Im April 1932 wurden die Wogen zwischen dem Landesverband und dem Vereinsvorstand in Offenbach wieder geglättet und der Landesverband erließ unserem in finanzielle Schieflage geratenen Verein die Beiträge für das erste Quartal in Höhe von 36 Reichsmark. Eine Parzelle war in den 30er Jahren etwa 300-400 m² groß und kostete 1 Pfennig pro Quadratmeter jährlich. Auch damals musste man sich schon mit pachtrückständigen Mitglieder herumärgern.

Im September 1933 ist von einem Zusammenschluss mit der "neuen Anlage Heidenfeld" die Rede und erstmals auch von der Anlage II "Am Augenwald" (Maienschein), die auf dem Gelände unserer heutigen Kolonie als Vergößerung zur ursprünglichen Anlage an der Forsthausstraße begründet wurde. Bei uns am Maienschein wurde also ab 1933 losgelegt. Der 1932 gegründete KGV "Brückfeld" wird bereits als "Bruderverein" genannt. Unser Verein trug den Namen "Kleingärtnerverein Mühlheim". Der "Geflügel-Verein" wird um diese Zeit ebenfalls erwähnt, der Vorläufer unserer heutigen Nachbarn des Kleintierzüchter-Vereins (der bereits seit 1911 existiert).

Mit Beginn der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde versucht, das Kleingartenwesen in ihre Strukturen und ideologischen Vorstellungen einzubinden. Es wurde straff durchorganisiert und wie überall auf Parteitreue geachtet. In einer Sitzung vom 19.02.1934 heißt es: "In dieser Sitzung, die vom P. L. (Politischen Leiter) der NSDAP Bürgermeister Winter einberufen war" (...) gab dieser "für die Zukunft folgende Richtlinien bekannt. Alle Vereine haben sich in ihren Veranstaltungen nach der Parteilinie zu richten. Mitgliederversammlungen müssen angemeldet werden. Sie werden von einem Mitglied der NSDAP überwacht." Mit welcher dreifachen Losung die Sitzung endete, lassen wir hier lieber aus. Aus dem Geschichtsunterricht kennen wir das alle als "Gleichschaltung".

Mit nachlässigen Pächtern und Bewirtschaftungsmängeln hatte man seinerzeit auch schon zu tun: So heißt es am 01.09.1934 "Bei der Gartenbesichtigung sind die Gärten des H. Grois, Heinr. May und P. Alt in einem Zustande angetroffen worden, dass man ihr Gelände nicht mehr als Garten bezeichnen kann. Es wird nach Aussprache beschlossen, diese Mitglieder brieflich aufzufordern, ihre Gärten in Ordnung zu bringen, andernfalls Entziehung des Geländes eintritt." Ein Vereinswirt ist zu dieser Zeit auch bekannt. 1934 ist vom 15jährigen Bestehen des Vereins und einem Stiftungsfest die Rede.

Am 31.03.1935 ist die letzte Sitzung protokolliert, weil das Buch vollgeschrieben war. Weitere Protokollbücher sind leider verschollen.

Die ursprüngliche Kolonie löste sich wegen der schieren Größe und räumlichen Entfernung der Anlagen 1976 endgültig vom Verein ab und gab sich den Namen "An der Forsthausstraße". Zu dieser Zeit war Paul Holz (Vorsitzender 1968-1989) bereits gestaltender Vorstandsvorsitzender. Unter seiner Führung erhielt unser Verein Anschluss an die zentrale Wasserversorgung für die seinerzeit bereits 260 Kleingärten.

1972 organisierte er den Bau des heutigen Vereinsheims und in den Folgejahren in größerem Umfang den Wegeausbau und eine neue Außeneinfriedung, wofür dem Verein durch viel Engagement des Vorstands auch großzügige Mittel von Stadt und Land zur Verfügung gestellt wurden. Auch für die Elektrifizierung der Anlage in der ersten Hälfte der Achtzigerjahre war Paul Holz die treibende Kraft.

Paul Holz wurde 1989 abgelöst von unserem heutigen Ehrenvorsitzenden Jochen Klüppel, der bereits zwei Jahre nach seinem Eintritt (1971) als
Kassierer gewählt und ab 1984 stellvertretender Vorsitzender gewesen war. 1989 bis zum Jahr 2001 amtierte er als 1. Vorsitzender. Dann hat Dieter Weppe die Geschicke des Vereins bis 2007 übernommen. Auch er hat zuvor das Amt des Stellvertreters ausgeübt.

Jochen Klüppel hatte auch die Konzession für den Betrieb unserer Vereinsgaststätte. Die behielt er noch über das Jahr 2001 hinaus, so dass die Gaststätte über viele Jahre ohne Unterbrechung lief. Nicht unerwähnt bleiben sollte die legendäre Erbsensuppe, die jedes Jahr zum Vatertag von Jochen und seinen Mithelfern zubereitet wurde. Sie erfreute sich großer Beliebtheit, auch über den Verein hinaus. Im Jahr 1999 erhielt Jochen für seine ehrenamtlichen Verdienste den Ehrenbrief der Stadt Mühlheim, so wie er auch seinem Vorgänger Paul Holz verliehen wurde. Er ist nicht ohne Grund bis heute Ehrenmitglied in unserem Verein.

Ab 2007 wurde Uli Degen in das Amt des Vorsitzenden gewählt. Er war mit Frank Sußner als Stellvertreter 12 Jahre lang im Amt.

2019 wurde Frank Sussner als 1. Vorsitzender gewählt und wurde 2022 von Thomas Tregler abgelöst.

Der aktuelle Vorstand versucht derzeit, dem leicht verblassten Vereinsleben wieder neues Leben einzuhauchen. In früheren Jahren pflegte man vereinseigene Traditionen und richtete regelmäßige Feste für Jung und Alt aus. Dafür gab es aber zu früheren Zeiten auch viele Mitglieder, die einen Teil ihrer Freizeit gerne für Vereinsbelange aufgebracht haben, für den Vergnügungsausschuss beispielsweise, denn Feste kann ein Vorsitzender nicht nebenbei organisieren. 

Wer also mithelfen möchte, an glorreiche Zeiten wieder anzuknüpfen, trete bitte vor und bringe sich ein. Gemeinsam schaffen wir das.

Die Mitglieder mit der längsten Mitgliedschaft in unserem Verein sind übrigens Karl-Heinz Eisenacher (seit 1964), Horst Haessner (seit 1966) und Xaver Federer (seit 1968), die auch jeder für sich bereits etwas für den Verein und sein Fortbestehen beigetragen haben.

Der Erhalt des Vereins ist nämlich keine Selbstverständlichkeit, was uns der vielen Hände Arbeit aus der Vergangenheit lehrt.

In der Anlage 2, die bereits vor dem Krieg erbaut wurde, steht heute noch ein Geräteschuppen, der damals als Gartenlaube gedient hat. Laut mündlicher Überlieferung des Pächters, der dieses Gartengrundstück 40 Jahre lang pflegte, nächtigten im Jahr 1945 dort Soldaten der Alliierten. 

Gartenlaube im KGV Maienschein, erbaut in den 40er Jahren.